Marathon-Training – Woche 3/4

3 Aug
Herzfrequenz

Heute nur mal das Thema Herzfrequenzmessung. Denn irgendwie ist da der Wurm drin. Entweder liegt es am Gerät, an mir oder an der Hitze.

Sinn des Marathontrainings ist es ja den Körper darauf zu konditionieren eine ziemlich lange Strecke in hoher Geschwindigkeit zu bewältigen. Dafür wird abwechselnd Distanz und Schnelligkeit geübt. Während es mit Hilfe eines GPS-fähigen Smartphones und einer entsprechenden App ziemlich einfach ist die Geschwindigkeit zu messen, sieht die Kontrolle der langsamen, ruhigen oder zügigen Dauerläufe etwas anders aus. Dafür braucht man einen Herzfrequenzmesser – und zwar am besten am Handgelenk, um die HF ständig im Blick haben zu können. Nur ist das ziemlich tricky mit der Messung. Mein High-Tec-Herzfrequenzmesser der von Beurer hergestellte Heart Rate Combo Monitor PM250 funktioniert nicht richtig –  auch nicht mit der Software der Partnerapp Runtastic, mit der ich ansonsten im Grunde zufrieden bin. Zwar hat Beurer das Gerät anstandslos überprüft, aber da das Gerät aus ihrer Sicht in Ordnung ist, reagiert der Kundendienst auch nicht mehr auf Anfragen, ob es vielleicht an der Software läge. Ein Bemühen von Seiten Beurer das Problem zu lösen erkenne ich nicht. Aus meiner Sicht ducken sie sich gerade sauber weg. Der HF Monitor war übrigens ein Geschenk an die Teilnehmer des IFA-Innovations Media Briefings im Sommer 2014. Darunter sehr viele Technikjournalisten.

Glücklicherweise habe ich in einer Schublade noch den Puls-Monitor CL von Bremshey Sport gefunden. Laut Garantiestempel wurde er am 2. Juli 1998 gekauft. Der versagt wenigstens nicht nach 2, 3 Kilometern den Dienst wie das Beurer-Gerät. Anderseits scheint auch er nicht fehlerfrei zu arbeiten. Bei der Messung der max. Herzfrequenz hatte ich mich wohl nicht so rein gehängt wie vorgeschrieben, jedenfalls tauchte bei diversen Läufen eine Zahl auf, die um die 40 bpm höher als die von mir – wohl falsch – ermittelte max. HF lag. Also habe ich korrigiert. Aber laut der nun neu generierten HF-Tabelle müsste ich nun wie ein Irrer rennen, um auf die berühmten prozentualen Anteile bei den langsameren Dauerläufen zu kommen. Das aber widerspricht den Beschreibungen der verschiedenen Dauerlaufgeschwindigkeiten.

In Woche 4 habe ich nun den altertümlichen Puls-Monitor genutzt, um meinem Laufgefühl wissenschaftliche Messwerte entgegen zu stellen. Denn bei den beiden langen Läufen (24 und 26 km) hatte ich das Gefühl viel zu schnell und auch viel zu schnell erschöpft gewesen zu sein – unabhängig vom schwül-heißen Wetter, das an den Tagen herrschte. Ausgehend von einer max. HF von 156 machte ich einen ruhigen Dauerlauf. Laut „Das neue Marathon Training“ von Sonja von Opel und Michael Reusse, das ich als Grundlage nutze, ist das mit 75 bis 80 Prozent der max. HF zu absolvieren. Zum Training gehört auch, dass man das einhält. Gefühlt ist das Tempo angenehm, nicht zu schnell und nicht zu langsam.

Das habe ich laut HF-Messer auch geschafft. Desgleichen beim zügigen Dauerlauf am Tag danach, den ich mit 85 bis 88 Prozent der max. HF im 5 min.-Schnitt gelaufen bin – also meinem avisierten Marathontempo. Der zügige Dauerlauf ist die Geschwindigkeit, die man über die (Halb)-Marathondistanz laufen kann.

Alles gut soweit bis der 28 Kilometer lange langsame Dauerlauf (70 bis 75 Prozent max. HF) mich und die Uhr völlig aus dem Konzept geworfen hat. Zuerst dachte ich, ich darf nur kräftig walken, um den Wert nicht zu überschreiten. Dann knallte die HF gelegentlich sogar bei als ruhig empfundenen Streckenabschnitten auf 170 hoch. Das gemessene Maximum war 192. Ab und zu stoppte die Messung sogar. Bei einem Abschnitt am Ende des Laufs – ich schleppte mich gerade mal so übers Tempelhofer Feld – zeigt die Uhr nur 81 an. Dann schoss sie auf 160. Den größten Teil der Zeit aber war sie im unteren 140er-Bereich. Hätte ich eine max. Herzfrequenz von um die 195 wäre das allerdings wieder okay. Aber was bedeutet das für den zügigen Dauerlauf? Statt um die 132 müsste ich dann eine HF von 169 haben. Ich werde das weiter im Auge behalten, mich aber weiterhin grundsätzlich auf mein Körpergefühl verlassen. Aber wahrscheinlich muss man auch ein Gefühl für die Herzfrequenzenmonitore entwickeln, um ihre Werte sinnvoll in das Traninig mit einzubinden.

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